Aufbaukurs - Narben & Viszeralfaszien
Narben, Viszeralfaszien, Behandlungstrategien und spezifische Krankheitsbilder
Narben spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle im Bezug auf die Struktur und die Funktionsweise unserer Faszienstrukturen. Narben haben deswegen nicht nur ästhetisch-kosmetische Folgen, sondern können vielmehr auch mechanische und funktionelle Probleme in allen organischen Systemen des Körpers - sowohl in direkter Umgebung der Narbe als auch in weiter entfernten Körperregionen - verursachen.
Im zweiten Kurs des fasciaconcept von physiQus® lernen die Teilnehmer neben den physiologischen Grundlagen der Wundheilung und Narbenentstehung vor Allem, welche Auswirkungen Narben über Faszienstrukturen auf die verschiedenen Organsysteme haben können und wie sie durch komplexe, myofasziale Folgenketten für die Entstehung von Krankheitssymptomen verantwortlich sein können, die vordergründig nicht mit den Narben in Verbindung gebracht werden (wie z.B. Kopfschmerzen, Impingement-Syndrome, Arthrosen, Bandscheibenprobleme uvm.) und oftmals fern ab der eigentlichen Narben entstehen können. Dabei stehen die Inneren Organe und der Bewegungsapparat über die Fasziensysteme in einem wechselseitigen Beeinflussungsverhältnis, welches nicht nur auf mechanischem Wege besteht, sondern ebenso über das Nervensystem wie über das Immunsystem und die Ernährung beeinflusst wird.
Im praktischen Teil des Kurses erfahren die Teilnehmer wie Narben untersucht und differenziert, sowie sinnvoll und sanft auf Grundlage der verschiedensten Behandlungskonzepte therapiert werden können. Neben der direkten, manuellen Narbenbehandlung werden in der physiQus® Narbentherapie außerdem die betroffenen Organsysteme manualtherapeutisch, neurophysiologisch sowie osteopathisch behandelt. Dabei spielt wiederum das Myofasziale System eine besondere Rolle in der Betrachtung, Diagnostik und Behandlung. Dadurch wird nicht nur die Narbe als Ursache, sondern auch die funktionellen Auswirkungen auf die betroffenen Organsysteme durch die Myofasziale Therapie in die Behandlung mit einbezogen.
Das Mesenterium wurde Anfang 2017 von einer Gruppe irischer Forscher kurzerhand zu einem Organ erklärt. Dabei weiß man schon seit vielen Jahren, dass der Bauch eine wichtige Rolle in den Bereichen Immunsystem, Psyche und Hormone spielt und damit nicht unerheblich in seiner Bedeutung für unser tägliches Leben ist.
Verantwortlich dafür sind nicht nur die Inneren Organe sondern auch die Bindegewebsstrukturen des Bauches und deren zahlreiche Rezeptoren. Darin involviert sind u.a. das vegetative Nervensystem ebenso wie inflammatorische Prozesse und Umweltfaktoren.
Sowohl Funktion und Therapie dieser Viszeralfaszien als auch die Zusammenhänge mit dem Bewegungsapparat sind ebenfalls Inhalt dieses Aufbaukurses.
Dabei werden bisherige Denkweisen und Behandlungstechniken im viszeralen Bereich kritisch hinterfragt und auf ihre Sinnhaftigkeit und Haltbarkeit überprüft.
Nach dem Verständnis des Bio-Psycho-Sozialen Krankheitsmodells darf allerdings nicht nur die Struktur und damit die Mechanik des Gewebes betrachtet werden, sondern es müssen vielmehr auch die Zusammenhänge mit Schmerz, Stress, Psyche und sozialen Interaktionen sowie die diesbezüglichen Ansatzpunkte in der Physiotherapie berücksichtig werden. Auch dies nimmt einen großen Anteil des Aufbaukurses ein.
Ein großer Anteil des Aufbaukurses im fasciaconcept steht ganz im Zeichen der praktischen Umsetzung. Hier werden alle in den bisherigen Modulen gelernte Kursinhalte der Faszientherapie zusammengefügt und Behandlungsstrategien im Bezug auf spezielle Krankheitsbilder besprochen und anhand von verschiedenen Beispielen praktisch umgesetzt.
Seminarinhalte:
Physiologie
Wundheilung und Narbenätiologie
Auswirkungen von Narben
Folge-Erkrankungen, Ursache-Folgen-Ketten, Causa - Contributio - Correlatio
Folgen- und Ereignisketten Kopf-/Halsnarben, Thorax-, Rücken-, Bauch- und Extremitätennarben
Befunderhebung & Untersuchungstechniken
Behandlungsformen Ärztliche Therapie, Physikalische Therapie, Manuelle Narbentherapie, Myofasziale Therapie, Auskultation
Viszeralfaszien
Anatomie
Vegetative Physiologie
Immunologie
Umweltfaktoren
Inflammatorische Prozesse
Metaflammation
Krankheitsbilder & BehandlungsstrategienCervikalsyndrome, Lumbalsyndrome, Subacromiales Impingement
Zielgruppe:
Physiotherapeuten (auch PT-Schüler ab dem 5.Semester)
Voraussetzungen:
Teilnahme am Grundlagenkurs oder am Kurs physiQus Myofasziale Therapie
Teilnehmerzahl:
max. 20 Teilnehmer
Unterrichtseinheiten:
16 UE über 2 Tage
Dozent:
physiQus Dozententeam
Fortbildungspunkte:
Dieser Kurs entspricht grundsätzlich den Qualitätskriterien für Fortbildungen im Bereich Heilmittel gemäß Anlage 4 vom 25. September 2006 zu den Rahmenempfehlungen nach § 125 Abs. 1 SGB V.
Aufgrund dieser Regelung können für den Kurs bis zu 16 Fortbildungspunkte vergeben werden. Ob und wieviele Fortbildungspunkte vergeben werden liegt im Ermessen des jeweiligen Veranstalters.
Für direkt durch physiQus® veranstaltete Seminare werden 16 Fortbildungspunkte vergeben. Diese Vergabe kann aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen zurzeit nur unter Vorbehalt erfolgen.
Für die definitive Anerkennung von Fortbildungspunkten ist jegliche Gewährleistung durch physiQus ausgeschlossen.
Weitere Informationen zu den Fortbildungspunkten erhalten Sie hier.